Blick auf den gesamten Funk- und Fernmeldetisch
Bild: Jörg Bähring
Links: die große Haupttelefonanlage.
Das kleine hellgraue Teil darüber war die Wechselsprechanlage für die
Haustür bzw. die Straße.
Darüber: das graue Telefon war eine Direktleitung zur Polizei.
Links, der graue Kasten an der Wand, ist die Einspeisung für Funk mit
gleichzeitigem Wandler 220 auf 12 V.
Davor: die Liste mit den wichtigsten Telefonnummern.
In der Mitte vom Tisch: das kleine Fenster wo die Einsätze an die
Kameraden des Krankentransportes und der DHD weitergegeben wurden.
Rechts daneben, auf dem Schrank: die Feststation für den Funk der
beiden Landarztbereiche Königsee und Uhlstädt.
Darunter, eingebaut: die Feststation für den Funk der DMH, DHD und
Krankentransportfahrzeuge.
Darunter, die eingebaute kleinere Anlage war die Rufanlage für den
DHD-Arzt und den DHD-Fahrer, wenn diese auf ihren Zimmern waren.
Zu den Aufgaben der Disponenten gehörte die Abwicklung der gesamten
Telefonate (eingehende wie ausgehende), die Funkkoordinierung der SMH
und KTW-Fahrzeuge sowie der Landarztbereiche oberes Kreisgebiet,
Poliklinik Königsee und unteres Kreisgebiet Landambulatorium Uhlstädt.
Diese Aufgaben wurden von einem Disponenten pro Schicht allein
bewältigt.
Frühschicht: 06:00 - 14:00
Spätschicht: 14:00 - 22:00
Nachtschicht: 22:00 - 06:00
Der Funkrufname für die SMH sowie die Krankentransportfahrzeuge war
"Gene Rudolstadt 06-[fortlaufende Nummer je Fahrzeug]" Hier ein
Beispiel:
Gene 06-17 für KTW NW 84-13
Die beiden DHD Fahrzeuge vom Typ Wartburg 353-Med (HD) der
Landarztbereiche Königsee und Uhlstädt hatten die Funkkennung wie folgt:
Virchow-Uhlstädt 01
Virchow-Königsee 01
Das Einsortieren der KTW-Scheine in ein extra dafür gefertigtes
Holzkästchen mit je einem Fach von Montag bis Sonntag (Bild rechts) für
die laufende Woche und darüber hinaus, gehörte ebenso zu den Aufgaben
der Disponenten wie das Führen der Einsatztagebücher, Krankentransport,
DMH und DHD (siehe weiter unten).
Weiterhin hatte der Disponent darauf zu achten, dass bei Dienstende die
Krankentransporteure ihre Fahrzeugpapiere sowie die Fahrzeugschlüssel
in das dem Fahrzeug zugewiesene Fach abgelegt haben.
Bei Dienstantritt und -ende hatte sich jeder Krankentransporteur bzw.
der Diensthabende DHD-Arzt (Bereich Rudolstadt) beim Disponenten an- und
abzumelden.
Der Leiter SMH-Krankentransport hatte sich ebenfalls beim Eintreffen
und Verlassen der Dienststelle beim Disponenten an- und abzumelden.
Der Disponentenblock.
Ging ein Hilfeersuch - egal welcher Art - in der Leitstelle ein, wurde
vom Disponenten dieser Anforderungsschein ausgefüllt, die jeweilige
Kategorie angestrichen und dann ging's für das jeweilige Fahrzeug los.
Das Einsatztagebuch
Für alle 15 Einsatzfahrzeuge der Dienststelle Rudolstadt existierte ein
Wandregal für die Ablage der Fahrzeugpapiere und Schlüssel.
Das Regal befand sich ebenfalls in dem ohnehin schon kleinen
Leitstellenraum. Da es leider kein Foto von diesem Regal gibt, hier mal
eine Veranschaulichung:
Erläuterung zum Regal:
hier angegeben:
die jeweiligen Kennzeichen der Fahrzeuge (grauer Bereich).
In den gelb gekennzeichneten Fächern waren keine Papiere und Fahrzeugschlüssel vorhanden.
Diese befanden sich in den jeweiligen Außendienststellen (Königsee, Bad Blankenburg und KKH-Rudolsdtadt).
Bei ausgefallenen Fahrzeugen wurde ein Schild vor das Fach gehängt mit der Aufschrift "Fahrzeug defekt".
Das Fahrzeug musste dann ebenfalls beim Disponenten ab- und bei Wiederinbetriebnahme angemeldet werden.
Die Haupttelefonanlage der Leitstelle SMH und Krankentransport war die so genannte KSS-10.
Diese Anlage ist ursprünglich für die militärische Nutzung entwickelt worden.
Das Kürzel KSS-10 steht für Kommandeursprechstelle 10.
Die KSS-10 ist ein transportables Feldnachrichtengerät.
Sie dient als Sammelfernsprecher. Es können maximal 10
Teilnehmerleitungen (2-Draht-Leitungen oder Einzelleitungen gegen Erde)
angeschlossen werden.
Die Hauptmerkmale des Gerätes sind:
Anschluss von OB und ZB/ZBW-Teilnehmern
Rufempfang
Rufabsendung (elektronisch)
Fernbedienung von Funkstellen
Durchführung von Konferenzgesprächen mit maximal 5 der angeschlossenen Teilnehmer
Wahlweise Gesprächsführung über den Handapparat oder über die Wechselsprecheinrichtung
Anschlussmöglichkeit für ein Tonbandgerät zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Gesprächen
Stromversorgung: 12 V Gleichspannung (Fremdbatterie)
Der Einzelapparat diente der Direktverbindung zum Volkspolizeikreisamt (VPKA)
Funkbedienteil (Feststation) UBP 6.1
Über diese Anlage wurde der Funkverkehr zur DMH DHD-Rudolstadt, DHD-Bad Blankenburg sowie die zu den KTW abgewickelt.
Die Funkfeststation BRG FK 405-DE sollte als Feststation der neuen Funkgeräte dienen.
Zur kompletten Funkumstellung kam es allerdings nicht mehr (Wende). Genaueres ist im Kapitel Funk nachzulesen.
Lediglich als Probelauf wurden noch die beiden Wartburg 353 DHD
Fahrzeuge der Landarztbereiche Königsee und Uhlstädt mit diesen Geräten
ausgerüstet.
Man wollte testen, ob die neuen Anlagen bessere Funkqualität haben als
die alten DDR-Geräte U 600.
Dies machte Sinn, da in den beiden Bereichen Königsee und Uhlstädt die
Funkverbindung erfahrungsgemäß schlechter war.
Das Netzteil der neuen ungarischen Funkanlage mit allen Anschlusskabeln
Die Funkantenne unserer Anlage
Hersteller: VEB Funkwerk Köpenick
Antennenart: Rundstrahlantenne, vertikale Polarisation
Typ: 13719 F-6